Praxishandbuch City Bound

16,99 19,80 

Erlebnisorientiertes soziales Lernen in der Stadt
Barbara Deubzer, Karin Feige (Hrsg.)

Raus aus der Stadt, rein in die Natur – warum eigentlich? Städte bieten ungeahnte Lernfelder und ganz besondere Möglichkeiten, von der Jugendarbeit bis hin zur Führungskräfte-Entwicklung. Die Autorinnen stellen die wesentlichen Grundlagen vor – Praxisberichte und ein Ideenpool für weitere Aktionen machen unweigerlich Lust auf City Bound Projekte!

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Artikelnummer: 978-3-937210-09-4 Kategorien: ,

Beschreibung

153 Seit­en, For­mat 20 x 24 cm
63 Fotos und Abbildungen
19,80 €
ISBN 978-3-937210-09-4 (Hard­cov­er)

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Klappentext

Erleb­nisse, Kreativ­ität, Phan­tasie, Neugierde und Freude – ist das in ein­er Großs­tadt möglich? Soft skills – Team­fähigkeit, gelun­gene Kom­mu­nika­tion und Empathie – ist die Umset­zung dieser Schlüs­selqual­i­fika­tio­nen im Lern­feld Stadt trainierbar?

Dieses Buch ver­mit­telt den erleb­nis­päd­a­gogis­chen Ansatz City Bound und zeigt auf, wie diese Fähigkeit­en und Kom­pe­ten­zen miteinan­der ver­bun­den wer­den kön­nen. Die prax­isori­en­tierten Beiträge geben einen Überblick über die vielfälti­gen Ein­satzmöglichkeit­en mit unter­schiedlichen Ziel­grup­pen und span­nen einen Bogen von Jugen­dein­rich­tun­gen, Schule und Uni­ver­sität bis hin zu Wirtschaft­sun­ternehmen. Beim Lesen entste­ht unweiger­lich Lust auf City Bound Projekte!

Aus dem Inhalt

  • Geschichte und Ursprung
  • Pro und Con­tra Erleb­nis­raum Stadt
  • City Bound – eine Meth­ode oder ein Ansatz?
  • Beschrei­bung von „typ­is­chen Aktionen“
  • Rechtliche Aspek­te
  • Prax­is­berichte
  • Ken­nen­ler­nak­tio­nen
  • Aktio­nen am Anfang des Sem­i­nars in der Stadt
  • Aktio­nen, die die Wahrnehmung fördern
  • Reflex­ion­s­meth­o­d­en

Blick ins Buch

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Rezension

Heike Kell­ner-Rauch für www.lehrerbibliothek.de

Erleb­nis­päd­a­gogik ist „mehr“ und hat nicht nur Hand­lungsräume in der Natur. Erleb­nis­päd­a­gogik ist hand­lung­sori­en­tierte Päd­a­gogik, die in vie­len Arbeits­feldern wirk­sam sein kann.

City Bound nutzt den Leben­sraum, der den meis­ten Men­schen bekan­nt, und sehr vie­len ver­traut ist: die Stadt. Der eigentlich ver­traute Leben­sraum ist der Ort an dem neue Erfahrun­gen gemacht wer­den kön­nen und das eigene Leben auf eine neue und unbekan­nte Art in den Blick genom­men wer­den kann.

Das vor­liegende Prax­is­hand­buch City­bound will ein Hand­buch zum Nach­le­sen und zur the­o­retis­chen Fundierung dieses erleb­nis­päd­a­gogis­chen Ansatzes eben­so sein, wie eine Ideen­samm­lung und Präsen­ta­ton für und von Prax­is­pro­jek­ten des City­bound. Die Her­aus­ge­berin­nen Bar­bara Deubz­er und Karin Feige leg­en bewußt den Fokus auf die Prax­is: ein bre­it­er Ideen­fun­dus ergänzt durch kurze und knappe the­o­retis­che Einführungen.

Ger­ade diese the­o­retis­chen Ein­führun­gen geben dem Leser inter­es­sante Ein­blicke in die Konzep­tion von Erleb­nis­päd­a­gogik in der Stadt. So find­en sich Antworten und Antwortver­suche auf die Fra­gen, die den inter­essierten (Erleb­nis-) Päd­a­gogen umtreiben: Welche Erleb­nisse kön­nen in diesem Leben­sraum gemacht wer­den? Ist Stadt wirk­lich nur ein Ort von Lärm und Kon­sum? Wie müssen Auf­gaben­stel­lun­gen in der Stadt gestrickt sein, so dass junge Men­schen sich selb­st und ihren Selb­st­wert ent­deck­en kön­nen? Wie lässt sich das päd­a­gogis­che Poten­tial der Stadt for­mulieren – welche Lern- und Bil­dungsmöglichkeit bietet sie?

Ger­ade Lehrer müssen sich bei City­Bound-Aktio­nen der rechtlichen Sit­u­a­tion vergewis­sern: welch­es Risiko kann einge­gan­gen wer­den, wo muss der Leit­er, der Lehrer Abstand nehmen von guten – aber rechtlich kom­plizierten – Ideen? Sich selb­st der rechtlichen Regelun­gen zu vergewis­sern und so angesichts der Real­ität päd­a­gogis­che Entschei­dun­gen tre­f­fen zu kön­nen, will das Kapi­tel 2 helfen. Das gelingt kurz und knapp, sich­er nicht erschöpfend – was mein­er Erfahrung nach jedoch noch kaum ein Buch für Päd­a­gogen geschafft hat; im Zweifels­fall ist ein Tele­fonat mit dem eige­nen Rechts­ber­ater immer sinnvoll.

Die Prax­is­berichte sind bunt und unter­halt­sam zu lesen – nicht als Rezepte, wohl aber als Appetit­mach­er für eigene Aktio­nen, mit nicht weni­gen konkreten Meth­o­d­en und vie­len hoff­nungsvollen Blick­en in das ganz nor­male Chaos des Alltags.

Ist dieses Buch empfehlenswert für Lehrerin­nen und Lehrer?
Sich­er nicht für jeden, aber ganz bes­timmt für diejenigen,

  • die an Schulen in (Groß-)Städten unterrichten,
  • die Klassen­fahrten in Städte pla­nen und dort päd­a­gogisch sin­nvoll han­deln wollen;
  • die wis­sen wollen, wie Erleb­nis­päd­a­gogik auch ohne Bergschuhe und Schwimmweste zum Ziel führen kann;
  • die Lust haben den Leben­sraum außer­halb des Schul­ge­bäudes in den Blick zu nehmen – egal ob in ländlich­er oder städtis­ch­er Umgebung;

die alte und neue Meth­o­d­en gesam­melt und gut präsen­tiert (wieder-)finden wollen.

Moni­ka Pietsch für www.socialnet.de

Ein­führung in das Thema
Erleb­nis­päd­a­gogik wird meist mit Erfahrun­gen in der Natur ver­bun­den. Doch gibt es viel­er­lei Gründe (Zeit­not, Geld­knap­pheit, Neues entwick­eln etc.) aus der Natur her­aus oder wieder in die Städte hinein zu gehen. Ein Teil der Ziele sind in Natur und der Stadt iden­tisch: das soziale Ler­nen, der Umgang mit sich, seinen Gren­zen, seinen Stärken und das Erleben und Beste­hen uner­warteter Sit­u­a­tio­nen. In den Städten wird es ergänzt durch die Kom­mu­nika­tion mit Frem­den. Sich ihnen zu öff­nen, sich mit der Lebenssi­t­u­a­tion Fremder/Anderer auseinan­der zu set­zen, Empathie zu empfind­en, Tol­er­anz zu leben stellen hier die Möglichkeit­en der Erleb­nis­päd­a­gogik dar. Darüber hin­aus bietet City Bound die Gele­gen­heit ergänzend zur Wis­sensver­mit­tlung sowohl in Schule als auch in der betrieblich­er Aus- und Weit­er­bil­dung Per­sön­lichkeit­sen­twick­lung ort­snah zu vertiefen.

Hin­ter­grund für die Entste­hung des Buches
Die eige­nen pos­i­tiv­en Erfahrun­gen mit City Bound motivierten die Her­aus­ge­berin­nen Meth­o­d­en und Pro­jek­t­berichte zusam­men­zu­tra­gen. Ins­beson­dere der Per­spek­tiven­wech­sel in alltäglichen Sit­u­a­tio­nen, die Stadt mit ihren Möglichkeit­en von unter­schiedlichen Kul­turen, Leben­skonzepten, Struk­turen (Behör­den, Grün­flächen, Verkehr­swege…) zeigt Poten­tiale, in denen soziale Fähigkeit­en erprobt und lustvoll und kreativ umge­set­zt wer­den können.

The­o­retis­che Grundlagen
Begonnen wird im ersten Kapi­tel mit den the­o­retis­chen Grund­la­gen, die mit der Erleb­nis­päd­a­gogik in der Natur verknüpft sind. Als päd­a­gogis­ches Poten­tial wer­den genannt:

Indi­vidu­elle Lern­möglichkeit­en (Kon­tak­t­fähigkeit, Ver­ant­wor­tung, sich auf Sit­u­a­tio­nen ein­lassen, Toleranz …)
Lern­möglichkeit­en für die Gruppe (soziale Inte­gra­tion in der Gruppe, Team­fähigkeit, Kon­flik­t­fähigkeit, Arbeitsaufteilung …)
Lern­felder bzgl. des Leben­sraums Stadt (selb­ständi­ge Ori­en­tierung, Aneig­nung der Infra­struk­tur, Mitverantwortung…)
Lern­felder bzgl. der Koop­er­a­tion von Ein­rich­tun­gen (Syn­ergieef­fek­te nutzen, Trans­parenz unter­schiedlich­er Struk­turen). Hier wird auch auf die Pisa- Studie Bezug genom­men. Die Möglichkeit­en in Schule oder Aus­bil­dungs­be­trieb auf soziale Kom­pe­ten­zen wie Team­fähigkeit einzuge­hen wer­den als begren­zt ange­se­hen. So sind weit­ere Maß­nah­men nötig.

Bei der Abwä­gung der Gründe für oder gegen den Erleb­nis­raum Stadt sind die vielfälti­gen Erleb­nis­möglichkeit­en ein Plus­punkt. Als schwierig wird ange­se­hen, dass der inten­sive Grup­pen­prozess erst in langfristi­gen Pro­jek­ten erre­icht wird.

Rechtliche Aspek­te
Das 2. Kapi­tel über die rechtlichen Aspek­te beschreibt die all­ge­mein gülti­gen Regeln wie die Auf­sicht­spflicht und einige Fall­beispiele. Wichtig sind hier vor allem die Hin­weise über die Grund­sätze von City Bound:
die Leitungsper­so­n­en habe die Sorgfalts- und Aufsichtspflicht
Ein­ver­ständ­nis­erk­lärung der Eltern einholen
gewis­senhafte Infor­ma­tio­nen, genaue Regeln auch im Notfall
Not­fal­lka­rte mit ein­er Erk­lärung über die Aktion für Behör­den und Tele­fon­num­mern mitgeben

Prax­is
Das 3. Kapi­tel ist ganz der Prax­is gewidmet.

1. Bere­ich City Bound mit Schulklassen/ Jugendlichen mit fol­gen­den Praxisprojekten:

Gemein­sames Pro­jekt ein­er Hauptschule und eines Gymnasiums
Frauen im Beruf
Suchtprävention
Schullandheimaufenthalt
Exkursion
Pro­jekt zur Förderung all­t­ags- und beruf­s­rel­e­van­ter Fähigkeit­en von Jugendlichen

Faz­it: Die Meth­ode eignet sich sehr gut zur Per­sön­lichkeits­bil­dung, Wis­sen wird hand­lung­sori­en­tiert vermittelt.

2. Bere­ich City Bound an der Uni für Studierende mit Haupt­fach Päd­a­gogik. Faz­it: Die Meth­ode ist sehr gut geeignet um die Empathie- und Kom­mu­nika­tions­fähigkeit zu steigern, und um den pro­fes­sionellen Umgang mit Men­schen zu schulen.

3. Bere­ich City Bound für Men­schen in Führungspo­si­tio­nen und Pro­jek­tleitung der freien Wirtschaft. Darstel­lung ein­er Weit­er­bil­dung, an der seit 1999 ins­ge­samt 64 Führungskräfte teilgenom­men haben. Sowohl die Auswahlkri­te­rien der Teil­nehmer als auch die der sozialen Ein­rich­tun­gen wer­den beschrieben. Schließlich gehen die Teil­nehmer nach einem Vor­bere­itungstr­e­f­fen 1 Woche in eine Ein­rich­tung ihrer Wahl und sind dort in das Team inte­gri­ert. Zum Abschluss find­et eine Auswer­tung statt. Faz­it: Die Rück­mel­dun­gen sowohl der Teil­nehmer als auch der Insti­tu­tio­nen sind gut bis sehr gut. 2/3 der Teil­nehmer engagieren sind weit­er­hin im Sozialen Bereich.
Ausblick

Kapi­tel 4 beschäftigt sich mit dem Faz­it und Aus­blick. Dabei wer­den der Nutzen der Meth­ode für die unter­schiedlichen Teil­nehmer­grup­pen sowie die Erre­ichung der päd­a­gogis­chen Ziele her­aus­gestellt. Das eigene Faz­it ist sehr pos­i­tiv, alle päd­a­gogis­chen Ziele wur­den in den dargestell­ten Maß­nah­men erre­icht. Im Aus­blick wer­den 3 Plus­punk­te für zukün­ftige City Bound Pro­jek­te ins Feld geführt: die aktuelle Werte­diskus­sion in der Gesellschaft wird aufge­grif­f­en und erleb­bar gemacht; das ver­mehrt geforderte Bürg­eren­gage­ment umge­set­zt, die Stadt wird mit pos­i­tivem Erleben verknüpft.
Spiele und Aktionen

In Kapi­tel 5 wer­den eine Anzahl von Spie­len und Aktio­nen dargestellt, von Kennlern­spie­len über Anfangsak­tio­nen bis hin zu Reflex­ion­s­meth­o­d­en reicht das Spektrum.

Ziel­grup­pen
Die Her­aus­ge­berin­nen möcht­en City Bound Pro­jek­te ini­ti­ieren und so ist es an alle Inter­essierte gerichtet, sowohl Päd­a­gogIn­nen als auch Veranstalter.

Kom­men­tar
Das Buch zeigt kom­pe­tent und eupho­risch die ver­schiede­nen Möglichkeit­en von City Bound. Es ist durch die vorgestellte Band­bre­ite für eine bre­ite Leser­schaft geeignet und enthält sowohl prak­tis­che Hin­weise über die Durch­führung und Ini­ti­ierung entsprechen­der Maß­nah­men als auch über den the­o­retis­chen Hintergrund.

Alle Artikel sind gut, leicht und ver­ständlich zu lesen.

Faz­it
Die Freude an der Arbeit und den gemein­samen Erleb­nis­sen der Autorin­nen sind spür­bar, sie machen Lust darauf, mehr zu erfahren und eigene Gedanken zu dem The­ma anzustellen. Das gle­iche gilt für die beschriebe­nen Prax­is­pro­jek­te, sie sind sehr mitreißend und authentisch.

In dem Buch wird ein­mal mehr deut­lich, wie sich erleb­nisori­en­tierte Meth­o­d­en (in der Natur wie in der Stadt) viel­seit­ig ein­set­zen lassen und für ganz unter­schiedliche Teil­nehmer­grup­pen geeignet sind. Gle­ichzeit­ig zeigt das vor­liegende Buch die Vielfalt und das The­men­spek­trum, mit dem bei City Bound Pro­gram­men gear­beit­et wer­den kann.

Alle Pro­jek­te sind gut nachvol­lziehbar. An eini­gen Stellen wer­den auch kri­tis­che oder nach­den­kliche Bemerkun­gen gemacht. Zumin­d­est im Zusam­men­hang mit den rechtlichen Aspek­ten wird deut­lich, dass es auch Prob­leme geben kann: bei eini­gen öffentlichen Aktio­nen ist die Präsenz der Mit­bürg­er und auch der Polizei nicht zu unter­schätzen. Und das ist auch ein The­ma, dass noch Beach­tung benötigte: welche Prob­leme kön­nen bei den Aktio­nen auftreten? Was ist im Ern­st­fall oder bess­er im Voraus zu tun? Gibt es dazu Erfahrungen?

Eine weit­ere Bemerkung sei erlaubt: City Bound Berlin wird häu­fige als Quelle genan­nt, doch: gibt es sie noch?

Rezensentin
Moni­ka Pietsch
Train­ing und Kon­struk­tives Lernen
selb­ständi­ge Trainer­in und Bera­terin, Schw­er­punkt: Team- und Führungskom­pe­ten­zen mit den Meth­o­d­en des kon­struk­tiv­en Lernens
Home­page www.training-konstruktiv.de

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