Unerhört

12,99 15,80 

Eine Entdeckungsreise durch die Welt der Gehörlosigkeit und Gebärdensprache
Valerie Clarke

Lieferzeit: 3-4 Werktage

Artikelnummer: 978-3-944708-39-3 Kategorie:

Beschreibung

4. überarbeitete und erweit­erte Auflage
152 Seit­en, For­mat A5
zahlre­iche Abbildungen
ISBN 978-3-96557-099-3 (Soft­cov­er)

Zusätzliche Informationen

Ausführung

eBook, PDF-Download, Printausgabe

Klappentext

„Uner­hört“ bietet eine gute Basis zum Ein­le­sen in die The­men Gehör­losigkeit, Gehör­losenkul­tur und Gebärdensprache.

Das Buch bietet nicht nur einen umfassenden the­o­retis­chen Hin­ter­grund, son­dern beschreibt auch mit vie­len Fall­beispie­len die konkrete Prob­lematik dieser Personengruppe.

„Uner­hört“ beleuchtet medi­zinis­che, psy­chosoziale und poli­tis­che Aspek­te rund um Gebär­den­sprache und Gehör­losigkeit im gesamten deutschsprachi­gen Raum. Das Buch zeigt Prax­is­beispiele auf und gibt Tipps im Umgang mit Betrof­fe­nen. Mit Bildern und Illus­tra­tio­nen wird die Verbindung zu der visuell ori­en­tierten Welt Gehör­los­er hergestellt. In einem eige­nen Kapi­tel find­en gehör­lose Kün­stler Gehör, den sie sollen auf keinen Fall noch weit­ere Jahrhun­derte uner­hört bleiben.

Aus dem Inhalt

  • Grund­sät­zlich­es: Begriffs­de­f­i­n­i­tion, Hör­be­hin­derung, Gehörsinn, Kom­mu­nika­tion, Gebär­den­sprache, etc.
  • Prax­is­teil
  • Exkurs Dol­metschen
  • Ergo dessen: Lebensweg, Entwick­lung der Erziehung, Bil­dung, Beruf­swelt, etc.
  • Tabu-The­men
  • Neues Selb­st­be­wusst­sein
  • Kon­tak­tverze­ich­nis

Blick ins Buch

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Rezension

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Eri­ka Classen aus socialnet.de

Autorin und Thema

Die Autorin dieses Buch­es hat auf­grund ihres beru­flichen Werde­gangs (Sozialar­beit, Gebär­den­sprach­dol­metscherin u.v.m) aus eigen­em Erleben sehr tre­f­fend beschreiben kön­nen, wie es Gehör­losen geht und auch den hören­den Men­schen, die mit ihnen und anderen Schw­er­höri­gen umge­hen wollen-müssen-sollen.

Auf­grund dieser Erfahrun­gen war ihr mehr als bewusst, wie wenig Infor­ma­tio­nen „nor­male“ Men­schen über das The­ma Schwerhörigkeit/Hörbehinderung haben. Wie hil­f­los daher z.B. viele Eltern von schw­er­hörig oder gehör­los gebore­nen Kindern sind und kaum unter­schei­den kön­nen, welche der vie­len Ratschläge, die sie erhal­ten, wirk­lich sin­nvoll sind.

Auf­bau und Inhalt

Sehr struk­turi­ert wird das The­ma Hör­be­hin­dert sozusagen von der Pike auf erläutert. Die Unter­schiede zwis­chen den einzel­nen Begrif­f­en wie gehör­los und schw­er­hörig wer­den benan­nt. Auch die geschichtliche Entwick­lung der Gebär­den­sprache bzw. der Wahrnehmung hör­be­hin­dert­er Men­schen in der Gesellschaft wer­den dargestellt. Beispiele aus den ver­schieden­sten Lebenssi­t­u­a­tio­nen zeigen, wie hör­be­hin­derte Men­schen ihren All­t­ag erleben.

Obwohl sich das Buch schw­er­punk­t­mäßig mit Gehör­losen befasst, sind sehr viele Infor­ma­tio­nen auch für das Ver­ständ­nis der Sit­u­a­tion schw­er­höriger Men­schen darin enthalten.

Gut ver­ständlich, infor­ma­tiv und nie lang­weilig wird von der Fest­stel­lung der Hör­be­hin­derung und deren Ursachen bis zum Leben erwach­sen­er Betrof­fen­er gut nachvol­lziehbar erzählt, wie die Lebenssi­t­u­a­tion der so behin­derten Men­schen aussieht.

Viele Beispiele aus der Prax­is machen die Beschrei­bun­gen gut nachvol­lziehbar und somit verständlich.

Diskus­sion

Was mir nicht so ganz gefall­en hat war die Erk­lärung des Cochlear-Implan­tates, welche von aus mein­er Sicht nicht so ganz auf dem neuesten tech­nis­chen Stand ist. Was die Qual­ität des Buch­es aber nicht beeinträchtigt.

Nicht gefall­en hat mir auch, das immer wieder von „able­sen vom Mund“ gesprochen wird. Ich würde mir wün­schen das solche Pub­lika­tio­nen den Begriff „abse­hen“ ver­wen­den wür­den, da able­sen bei einem hören­den Men­schen doch schnell impliziert, es sei leicht vom Mund abzule­sen. Es ist ja auch leicht, die Zeitung oder ein Buch zu lesen, wenn der Men­sch lesen kann. Aber – und das wird an ander­er Stelle dann doch gesagt – es kann nicht so viel nur durch abse­hen ver­standen wer­den, dass es für eine erfol­gre­iche Kom­mu­nika­tion reichen würde.

„Uner­hört“ zeigt auch gut auf, dass Förderung von betrof­fe­nen Kindern wichtig ist, dass sie nicht nur über ihre Behin­derung definiert wer­den dür­fen, son­dern mehr auf ihre Fähigkeit­en geachtet wer­den soll. Auch hierzu gibt es Beispiele in dem Buch.

Faz­it

Das Buch ist meines Eracht­ens für jeden zu empfehlen, der sich für Hör­be­hin­derung und deren so vielfälti­gen Facetten inter­essiert, der gern ver­ste­hen möchte, warum diese Behin­derung nicht so ein­fach erk­lärt wer­den kann. Und auch für Men­schen, die beru­flich mit Hör­be­hin­derten umge­hen müssen und in manchen Sit­u­a­tio­nen doch recht hil­f­los reagieren.

Eltern von betrof­fe­nen Kindern erfahren hier sich­er auch sehr vieles, was ihnen helfen kann, sich eine eigene Mei­n­ung zur Förderungsmöglichkeit ihrer Kinder zu bilden, da der Leser anhand der vie­len Beispiele leichter begreift, dass es hier nicht ein­fach nur um einen Ver­lust an Lau­theit geht, son­dern dass die wirk­liche Belas­tung der Betrof­fe­nen von ganz ander­er Per­spek­tive her gese­hen wer­den muss.

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